Zehn Jahre COC:
Oldtimerfreunde unter sich
v. Tatjana Seibt
Wilhelmsdorf. In diesen
Jahr wiederholt sich der Tag der Gründung
des Cransberger Oldtimer Clubs, COC zum
zehnten Mal. Und das soll groß gefeiert
werden.
Grasgrün ist er, der
Youngtimer von Jörg Niederhäuser aus
Wilhelmsdorf. Genauer gesagt ist es ein
Audi 80 GLS Typ 82, der bei der Familie
in der Garage steht. „Vor 14 Jahren habe
ich ihn zufällig in Ortenberg beim
Vorbeifahren entdeckt“, erzählte der
Zollbeamte aus Wilhelmsdorf. Da wurden
Kindheitserinnerungen wach, „denn so
einen hatten schon meine Eltern“.
Als Niederhäuser ein Jahr
später wiederum an dem Auto vorbeifuhr,
war seine Neugierde mehr als geweckt.
„Dann habe ich ihn einfach gekauft.“ Mit
ein wenig Fleiß und handwerklichem
Geschick, schließlich ist Niederhäuser
gelernter Industriemechaniker, machte er
den grünen Audi 80 TÜV-tauglich. Doch der
Audi steht keineswegs nur in der Garage
herum und steigert seinen Wert. Vielmehr
ist es ein Familienauto für den
verheirateten Vater zweier Töchter. „Ich
mag das direkte Fahrgefühl“, beschreibt
er die Vorzüge des Autos.
Ein Auto zum Fahren, nicht
nur zum Ansehen. Das ist auch die Maxime
des Cransberger Oldtimer Clubs (COC), zu
dem Niederhäuser 2004 eher zufällig
stieß. Gleichwohl war er sofort
begeistert. Denn der Club zählt nicht nur
Oldtimer verschiedener Marken zu seinen
Mitgliedern, sondern auch die Youngtimer.
Youngtimer bedeutet, dass sie mindestens
20 Jahre alt sein müssen. Sich
gegenseitig zu helfen, aber auch die
Ausfahrten mit der ganzen Familie sind
die Vorzüge des markenunabhängigen Clubs.
„Ich war auch schon mal bei den reinen
Audi-80-Treffen“, sagte Niederhäuser,
„aber die finden in Bayern statt, und das
ist mir für nur mal eben so hinzufahren
und eigentlich keinen zu kennen, einfach
zu weit.“
Die persönlichen Kontakte,
vor allem aber die Ausfahrten von Mai bis
November sowie die monatlichen
Stammtische bei den Mitgliedern zu Hause,
schätzen auch die anderen Clubmitglieder.
Seine Wurzeln hat der COC
bei Christof Demuth aus Kransberg und
seinen Freunden Tim Bray, Sven Albrecht
und Roland Scheller. 2002 trafen sich die
Käferbesitzer und legten schon ein Jahr
später den Grundstein für den heutigen
Club. Der ist in den vergangenen zehn
Jahren stetig auf derzeit 65 Mitglieder
gewachsen. Dabei hat er sich nicht nur im
Usinger Land bekannt gemacht. Auch
Mitglieder jenseits der Saalburg und aus
Weilburg zählen dazu.
Große Party
Intern haben die
Oldtimerfreunde ihren runden Geburtstag
schon mit einer zweitägigen Ausfahrt
gefeiert, verriet Präsident Christof
Demuth. Gemeinsam mit allen
Autoliebhabern wollen die Mitglieder des
COC nun aber das bevorstehende Sommerfest
zu einer ganz besonderen Geburtstagsparty
machen. „Am Samstag, 31. August, steht
alles im Zeichen der Zehn“, sagte Demuth.
Angefangen mit der Ausstellung
Mitgliederfahrzeuge bis zu
Spielstationen, bei denen die zehn
natürlich ebenso eine große Rolle spielt
- wie der Fragebogen rund um die
Automobilgeschichte, das Befahren eines
Parcours oder das Blinde-Kuh-Spiel.
Speziell bei letzterem Spiel ist Teamwork
gefragt. Denn wer sich in den alten
Renault 5 setzt, der sollte seinem
außenstehenden Partner im wortwörtlich
blind vertrauen. Aber auch Zeit und
Distanzfahrten gehören zu den
Geschicklichkeitsspielen. Über die
Geschichte des Vereins informiert die
Festschrift, in der so manche Anekdote
zum Besten gegeben wird.
Das gesamte Sommerfest
steht also nicht nur im Zeichen der
Autoschau, sondern vor allem des
Mitmachens und für Groß und Klein, mit
und ohne Oldtimer. Gefeiert wird am
Samstag, 31. August, in der Zeit von 11
bis 18 Uhr auf dem Bolzplatz Kransberg,
Am Schottenberg. Für das leibliche Wohl
ist gesorgt. Der Eintritt ist frei
Artikel vom 13. August 2013 aus der
Taunus Zeitung "Usinger Anzeiger"
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Verliebt in die Rundungen
Von Tatjana Seibt
Oldtimerclub feiert mit einer Schau
Geburtstag
Der Cransberger Oldtimer Club feierte am
vergangenen Wochenende seinen 10.
Geburtstag. Und die Oldtimer durften
nicht nur bewundert werden.
Kransberg.
„Zuerst musst du das Lenkrad ein bisschen
nach rechts einschlagen, dann langsam
anfahren“, sprach Nicole Werner-Demuth in
das Walki-Talki. Normalerweise hätte
Claudia Geibel sicherlich keinen
Sprechfunk zum Autofahren gebraucht. Doch
am vergangenen Samstag war das etwas ganz
anderes.
Da saß die Leiterin des Kindergartens
Schlossgespenster nämlich in einem
kleinen alten Renault. Alle Scheiben des
Fahrzeugs waren mit weißer Folie
verklebt, so dass von der Fahrbahn nichts
zu sehen war. Die einzige Hilfe beim
Fahren: der Teampartner mit dem
Sprechfunk. Die Aufgabe: Das Auto
möglichst gerade auf einer Strecke von 50
Metern geradeaus bringen. Und das ohne
die Seitenabsperrungen umzufahren.
„Blinde Kuh“, hatte der Cransberger
Oldtimer Club dieses Spiel genannt, bei
dem die Besucher großen Spaß hatten. Wer
es bis zu den Strohballen schaffte, der
musste auch wieder zurückfahren. Und das
war im Blindflug gar nicht so einfach.
Die Kindergarten-Frauenpower hat es
trotzdem geschafft.
Das amüsante Spiel war Teil der
Jubiläumsfeier zum 10. Geburtstag des
Cransberger Oldtimer Clubs (COC), zu dem
zahlreiche Besucher kamen. Die meisten
mit ihrem Oldtimer, sei es ein Auto oder
ein Motorrad. Die schönsten Old- und
Youngtimer durften die Zuschauer
prämieren. Dazu hatten die COC-Mitglieder
ihre Fahrzeuge in Form einer 10 auf dem
Kransberger Bolzplatz aufgestellt, und
dazu gehörten etliche Schätzchen der
Automobilgeschichte. Angefangen beim
beliebten Käfer bis hin zu einem seltenen
Lamborghini war die Auswahl an
historischen Fahrzeugen groß.
Während die Zuschauer die Qual der Wahl
hatten, durften die Oldtimer-Fahrer mit
ihren Karossen am
Geschicklichkeitsparcours teilnehmen.
Einen mit Wasser gefüllten Becher aus dem
Fenster halten und möglichst wenig
verschütten, auf den Meter genau auf ein
Brett fahren oder eine kleine
Holperstrecke meistern, all das machte
deutlich, dass es bei der Fahrt mit einem
Oldtimer nicht um Schnelligkeit, sondern
Präzision geht. Hektik war da fehl am
Platz. Das Schlendern zwischen der
Automobilgeschichte machte den Besuchern
sichtlich Spaß. Sie nahmen sich gerne die
Zeit für ein Schwätzchen oder das
Fachsimpeln über alte Autos, und manchmal
war auch ein Probesitzen drin.
Dass die Mitglieder des Cransberger
Oldtimer Club auf ihr zehnjähriges
Bestehen zurückblicken konnten, ist vor
allem den Gründungsmitgliedern Tim Bray
(Obertiefenbach), Roland Scheller
(Kronberg), Sven Albrecht (Bad Homburg)
und dem aktuellen Sprecher und
Präsidenten, Christof Demuth (Kransberg),
zu verdanken. Während Bray und Demuth
jeweils einen VW Käfer ihr Eigen nennen,
fährt Albrecht auch heute noch einen
Tatra. Nur Scheller hat keinen Oldtimer
mehr. Sein Käfer, „Herr Schmidt“, kam
„bei einem Autobrand in Oberursel ums
Leben“, sagte Scheller ohne Wehmut in der
Stimme. Nun fungiere er gerne als
Beifahrer.
Bray ist immer noch in die Rundungen des
Käfers verliebt. Die Begeisterung für
Käfer ist bei vielen geblieben, und nicht
nur bei den Gründungsmitgliedern wurden
beim Sommerfest Kindheitserinnerungen
wach. Mit der Prämierung der schönsten
Fahrzeuge und des
Geschicklichkeitsparcours, hier hatte
Jochen Dragesser in seinem Chevrolet Bel
Air das meiste Können bewiesen, klang das
Geburtstagsfest des Clubs gemütlich aus.
Artikel vom 04.09.2013, 03:30 Uhr (letzte
Änderung 04.09.2013, 03:34 Uhr)
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