Am 16.03.14 fuhr der COC mit 26
Clubmitgliedern zum Stöwer Museum nach
Wald-Michelbach. Getroffen am
Wehrheimer Bahnhof, fuhren wir in 90 min
nach Wald-Michelbach. Dort erwartete
uns Herr Bauer im Museum und stellte uns
jedes einzelne Auto vor und auch die
Nähmaschinen die Stöwer in einer weiteren
Fabrik unabhängig von den Autobauern
herstellte. Der auf Bild 2 gezeigte
Arkona stand auf der IAA 1939 neben Horch
und Mercedes. Der Stöwer hat einen 6
Zylinder mit 3,6 Liter 80 PS, der Wagen
ist von Übersee wieder im letzten
Jahrhundert nach Deutschland zurück
gekauft worden in einem desolaten
Zustand, siehe Bild 5 + 6. Eine große
Summe war nötigt, um den Wagen wieder in
den Urzustand zu bringen. Von ihm wurden
nur 2 Stück gebaut.
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Auszug aus der Firmengeschichte: Aufgrund
der stetigen Expansion der
Nähmaschinenfabrikation, und um
zusätzliche Kapazitäten für die ab 1883
hinzugekommene Herstellung von Fahrrädern
zu schaffen, gründete Bernhard Stoewer
sen. (Foto 17) 1896 ein neues Unternehmen,
das 'Stettiner Eisenwerk Bernhard Stoewer
sen.' Als Standort wählte er den
Stettiner Ortsteil Neutorney, nur wenige
Kilometer vom alten Stammsitz entfernt.
Dort gab es noch genügend unbebaute
Flächen - eine
wichtige
Vorraussetzung für eine expandierende
Fabrik. Es wurden Fahrradbestandteile,
Werkzeugmaschinen und Eisenöfen gebaut.
In diesem neuen Werk waren auch die Söhne
des Firmengründers, Bernhard Stoewer jun.
und Emil Stoewer, in leitender Stellung
beschäftigt. Die genannten
Produktionszweige konnten den visionären
Tatendrang der beiden jungen Köpfe indes
nicht befriedigen. Etwas Neues, Anderes
musste her!
Da kam das
Automobil gerade recht. Die Stoewer-Söhne
erkannten, dass dem Automobil, damals
nahezu unbekannt und nur ein Spielzeug
einiger weniger Reicher, eine große
Zukunft bevorsteht. Bernhard Stoewer sen.
schenkte sein Vertrauen in die Ideen
seiner Söhne und übergab ihnen 1899 das
Stettiner Eisenwerk zur
eigenverantwortlichen Nutzung. Damit
konnten sie ihren Traum von der
Automobilfabrikation verwirklichen. Das
Eisenwerk firmiert fortan als "Gebrüder
Stoewer, Fabrik für Motorfahrzeuge".
Bernhard übernahm die technische Leitung,
während Emil für das Kaufmännische
verantwortlich zeichnete. Bis zu ihrem
Ausscheiden in den 30er Jahren des
folgenden Jahrhunderts bestimmten sie mit
ihren Entscheidungen die Entwicklung des
Unternehmens. Sie waren der Motor für das
rasante Wachstum in den Anfangsjahren.
Durch ihre Richtungsweisungen in der
Modellpolitik waren sie aber auch
verantwortlich für die spätere
Stagnation, als andere deutsche
Autofabriken, die unter den gleichen
Umständen und genauso bescheiden
angefangen haben, die Stoewer-Werke in
der Produktion weit überflügelten.
Gleichwohl muss man Respekt zollen, dass
Stoewer als einer von wenigen der ehemals
über 200 deutschen Automobilfirmen die
Weltwirtschaftskrise Anfang der Dreißiger
Jahre überlebte.
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Bild 19-21 zeigt einen Stöwer V5.
Dem V 5
gebührt ein besonderer Ehrenplatz in der
Automobilgeschichte, denn er ist der
erste serienmäßig hergestellte deutsche
Wagen mit Frontantrieb. Der ab 1931
gebaute V 5 hatte einen 4-Zylinder
V-Motor mit 1,2 Litern Hubraum und 25 PS,
was für eine Spitze von 80 km/h reichte.
In der Werbung wurde als Volkswagen
angeboten.
Im unteren Bereich des Museums ist die
Ausstellung der Nähmaschinen,
Schreibmaschinen und der Fahrräder
untergebracht. Auch hier stehen ganz
tollen Exponate. Und es gibt ein paar
Informationen über Stettin.
Vor 1945 war Stettin mit 460 km²
Fläche die flächenmäßig drittgrößte
Stadt des Deutschen Reiches, das
Stadtgebiet umfasste zahlreiche noch
recht ländlich geprägte Ortschaften. Am
5. Juli 1945 wurde Stettin jedoch –
unter Bruch bestehender alliierter
Vereinbarungen, von der sowjetischen
Besatzungsmacht an Polen übergeben.
Gleichzeitig erfolgte die Ablösung der
deutschen Stadtverwaltung unter
Absetzung des Bürgermeisters Wiesner und
es begann die Ansiedlung von Polen, die
mit der
Vertreibung
der deutschen Zivilbevölkerung
einherging. Das hatte auch zur Folge das
die Firmengeschichte Stöwer hier endete.
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Nach dem Besuch fuhren wir gemeinsam
ins Orchideen Cafe in Birkenau-Hornbach,
dort gab es lecker Kuchen und viele
schöne Blumen zu bestaunen. Danach fuhren
wieder nach Hessen, nach Hause. Ein
herzliches Dankeschön an Christof und
Herr Manfried Bauer für diese schöne
Museumstour.
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