In Coronazeiten ist alles anderes und
dennoch ist es möglich mit einer Person
auf Abstand zu gehen und so habe ich mich
entschlossen ein paar "außer Hausbesuche"
zu machen. Mittwochabend bei
Sonnenschein saß ich nun bei Henry vor
seiner Garage, ihm gegenüber, natürlich ein einiger
Entfernung.
Wie unterhielten uns gut. Da zur Zeit ja
keine Oldtimertour möglich ist, haben wir
uns über die Vergangenheit unterhalten.
Er erzählte mir, das er aus Halle
stammend, schon früh in Berührung kam mit
Autos. Die ersten Fahrübungen machte er
auf dem Privatgrundstück seiner Eltern,
in dem er den Trabant Universal Kombi
rückwärts in die Garage fuhr. Dabei kam
es vor, das die Rücklichter zu Bruch
gingen. Da nun ja kein Ersatz dort
vorrätig war, hat er kurzfristig die
Rücklichter mit Klebeband zusammen
geklebt. Glücklicherweise fiel es seinem
Vater nicht auf. Aber da war er noch sehr
jung, gerade in die Schule gekommen.
In der Familie gab es einen Lada und
einen Trabant. Nach der Wende wollte sich
sein Vater eigentlich ein Westauto
kaufen. Das Problem , die Vielfalt. Ein
VW Passat, Opel Vectra, BMW es war
einfach schwierig zu entscheiden. Leider
starb er viel zu früh und so kam er nicht
mehr in den Genuss eines Neuwagen.
Ca. 1997 fuhr Henry den Trabant dann eine
zeitlang, aber irgendwie war das nicht so
nach seinen Vorstellungen. Der Trabant
wurde verkauft, der Lada blieb.
Zwischenzeitlich hatte sein Bruder einen
Golf 2 und so kam es , das er sich einen
Golf 3 Variant kaufte. Er wurde damit oft
von der Polizei kontrolliert, weil diese
es sich nicht vorstellen konnten, das ein
junger Mann dieses Auto fuhr. Sie meinten
es passe nicht so recht. ( Interessante
Ansicht der Polizei) Dabei war es sehr
praktisch, der Hund in den Kofferraum und
das Boot aufs Dach. In den folgenden
Jahre war er beruflich sehr viel
unterwegs, weshalb einfach ein Diesel
hermusste. Anfang 2001 hat er sich dann
einen neuen Golf IV TDI bestellt, mit dem
ist er bis 2008 240.000 km gefahren. Über
die Jahre hat er schon immer BMW im Blick
gehabt. Er kaufte 2008 sich einen BMW 320 D,
150 PS , Kombi, E 46. Diesen fährt er
jetzt schon länger als er eigentlich
wollte. 12 Jahre in seinem Besitz und ich glaube er behält ihn
einfach.
Die Oldtimerleidenschaft entfachte 2010.
Sein Bruder fuhr einen W123 Limousine in
grün, ein 230er. Allerdings wollte Henry,
wenn es ein W 123 sein sollte lieber ein
Kombi. Und er musste gewisse Ausstattung
haben. 2011 hat er den dann gekauft und
2013 auf die Straße gebracht. Geschweißt
und lackiert wurde er in Schmitten, den
Zusammenbau übernahm er selbst. Der Wagen
wurde wieder in der Originalfarbe
"Liasgrau" lackiert, sehr zum Gefallen
seiner Frau, die auf grau steht. So haben
alle Freude an dem schönen und seltenen
Wagen.
Es war ein schöner Abend. Es wird
die Zeit kommen, wo wir wieder gemeinsam
unterwegs sein werden, da waren wir uns
einig!
Das Bild zeigt Henry's Mercedes Benz 300
TD und im Hintergrund mein "außer
Haus-Besuch-Oldtimer", Opel Corsa |